Der Wärmedurchgang ist einer der grundlegenden Parameter, die Sie vor dem Kauf eines Hauses oder während des Baus kennen sollten. Er gibt Auskunft darüber, wie viel Wärmeenergie aus dem Gebäude entweicht, die nicht für die Belüftung genutzt wird – das heißt, wie viel Wärme im Haus durch die Trennwände verloren geht. Erfahren Sie, welche Normen gelten und wie Sie den Wärmedurchgangskoeffizienten für ein Dach, Wände oder Türen berechnen können.
Was ist der Wärmeübergangskoeffizient?
Der Wärmedurchgangskoeffizient ist eine Eigenschaft von Materialien und thermischen Umhüllungen, für die das Symbol U verwendet wird. Dieser Parameter gibt an, wie viel Wärmeenergie durch den Durchgang durch Trennwände (Dach, Fenster, Türen usw.) verloren geht. Wenn Sie wissen, wie viel das ist, können Sie beim Bau oder Kauf eines Hauses Entscheidungen treffen, die sich auf die Nutzungskosten auswirken.
Der Wert des Wärmedurchgangskoeffizienten hängt von den verwendeten Baumaterialien (die jeweils eine unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit haben, die durch den λ-Koeffizienten bestimmt wird), der Art der Wärmedämmung (z.B. das Vorhandensein von Fenstern in der Wand) und der Dicke dieser Dämmung ab.
Wärmeleitfähigkeitskoeffizient und Wärmedurchgangskoeffizient – sind sie dasselbe?
Da es im Zusammenhang mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten mehrere Begriffe gibt, die für einen Außenstehenden fast identisch klingen, lohnt es sich, zwischen ihnen zu unterscheiden.
Der Wärmedurchgangskoeffizient wird manchmal auch als Wärmedämmkoeffizient oder einfach als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Im Gegensatz dazu bezieht sich der häufig anzutreffende Begriff Wärmeleitfähigkeitskoeffizient auf einen anderen Parameter, der für die Berechnung des Wärmedurchgangswertes benötigt wird. Die Wärmeleitfähigkeit (λ) gibt an, inwieweit ein Material in der Lage ist, Wärmeenergie zu leiten, d.h. wie hoch sein Potenzial ist. Je höher der Lambda-Wert ist, desto größer ist der Wärmeverlust.
Wärmedurchgangskoeffizient – Berechnung
Die Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten ist recht einfach, solange man die Größenordnung mehrerer Parameter kennt. Das Lambda der Baumaterialien muss in einer geeigneten Tabelle überprüft werden. Außerdem benötigen Sie Informationen über die Dicke der einzelnen Schichten, für die Sie Berechnungen anstellen [d].
Der Wärmeannahmewiderstand [R] muss dann für jede Schicht nach der Formel R = d/ λ berechnet werden. Sobald die Widerstandswerte aller Schichten addiert sind, müssen nur noch die konstanten Wärmewiderstandswerte für den horizontalen Wärmestrom für die äußeren [Rse] und inneren [Rsi] Oberflächen hinzugefügt werden. Dies sind konstante Werte und betragen Rse = 0,04 m2*K/W, Rsi = 0,13 4 m2*K/W. Wenn alle diese Daten addiert werden, erhalten wir den Wärmewiderstand [R] einer bestimmten Trennwand.
Um nun den endgültigen Wärmeübergangskoeffizienten [U] zu berechnen, muss die Formel umgedreht werden, da [U] der Kehrwert von [R] ist und somit U = 1/R.
Wärmeübergangskoeffizient – Standard
Was den Wärmedurchgangskoeffizienten betrifft, so wird die Norm alle paar Jahre aktualisiert. Derzeit ist die Norm 2021 in Kraft, mit der Sie überprüfen können, ob der von uns berechnete Wärmedurchgangskoeffizient einer Trennwand mit den geltenden Vorschriften übereinstimmt.
Die anwendbaren Standards sind:
- Wärmeübergangskoeffizient zwischen Boden und Erdreich: 0,30 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient der Außenwand: 0,20 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient von Dach und Decke: 0,15 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient des Wandfensters: 0,9 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient für Dachfenster: 1,1 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient der Außentür: 1,3 W/(m²K),
- Wärmedurchgangskoeffizient für Innentüren: keine Norm.
Es ist daher leicht zu erkennen, dass die Parameter für die einzelnen Elemente auch von ihrer Art abhängen (z.B. ist die Norm für den Wärmedurchgangskoeffizienten eines Fensters unterschiedlich für normale Fenster und für Dachfenster), und für einige thermische Hüllen, wie z.B. Innentüren, ist der Wärmedurchgangskoeffizient nicht in der Norm definiert.
Wie lässt sich der Wärmeübergangskoeffizient verbessern?
Was tun, wenn der berechnete Wert des Wärmedurchgangskoeffizienten nicht mit den Normen übereinstimmt? Oder was, wenn der Aufbau der Trennwände und die Schichtdicken unbekannt sind? Wärmewiderstandsberechnungen sind reine Theorie oder die von den Herstellern angegebenen technischen Parameter sind nur Deklarationen.
Vieles kann noch repariert werden, und die Grundlage für die Modernisierung ist die Wärmebildtechnik. Dank einer Wärmebilduntersuchung lässt sich herausfinden, aus welchen Bereichen des Hauses die meiste Wärme entweicht und wo daher eingegriffen werden muss. Qualifizierte Bauphysik-Spezialisten sind in der Lage, aus einer Wärmebildstudie den tatsächlichen U-Wert der untersuchten Wand-, Dach-, Fenster- oder Türbereiche zu berechnen.
Die Fachleute, die die Untersuchung durchführen, liefern nicht nur konkrete, zuverlässige Informationen, sondern schlagen vor allem vor, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den Wärmeverlust in der Wohnung zu verringern (z. B. Thermomodernisierung des Gebäudes, Abdichtung der Fenster).